Hamlet hatte ganz andere Probleme, und es geht hier auch nicht um Sein oder Nicht­sein, doch für manche Professionals und Führungskräfte stellt sich heute schon die Frage, wie es denn für ihn oder sie nach Corona wohl weitergeht. Stimmt das Ge­schäftsmodell meines heutigen Unternehmens noch, oder kann es sein, dass sich die Zukunft des Unternehmens und damit auch meine Karriereperspektive verdüstert haben. Und wenn da Zweifel an einer positiven Entwicklung bestehen, stellt sich schon die Frage: Bleiben oder Gehen?

Überwiegen die Zweifel am Bleiben, dann werden Alterna­tiven geprüft. Das war bislang schon so, hat aber durch Corona eine andere Qualität erreicht. Und so schlecht sind die Zeiten für einen Wechsel nicht.  Denn gerade in komplizierten Zeiten wissen viele Unternehmen genau, wie wichtig leis­tungsfähige Teams und die Management Kompetenz ihrer Führungskräfte sind, um durch schwieriges Fahrwasser zu manövrieren und die Grundlage für den Aufstieg danach zu schaffen. Da kann es gut sein, dass man sich gerade jetzt von außen Verstärkung holen will.

Diejenigen, die offen für einen Wechsel sind, obgleich sie nicht müssten, schauen sich natürlich genau an, ob sie nicht vom Regen in die Traufe kommen. Das si­cherlich noch genauer als vor Corona.

Kandidaten/innen befassen sich erfahrungsgemäß während eines potentiellen Wech­sels immer schon auch mit der wirtschaftlichen Lage des zukünftigen Arbeitgebers. Im Wesentlichen wurde neben den schon bekannten Eckdaten eventuell die letzte Bilanz angesehen oder auch mal im Bekannten- oder Freundeskreis ein Meinungs­bild eingeholt. Sie nehmen auch genau wahr und bewerten, wie der Prozess vom Erstkontakt über die Interviews bis zur Entscheidung abläuft. Man möchte unbedingt das Risiko beim Wechsel minimieren, insbesondere dann, wenn der Vertrag eine Probezeit vorsieht. Künftig gilt also umso mehr: Drum prüfe, wer sich neu bindet, ob sich nicht was Besseres findet.

Deshalb dürfte Corona dazu beitragen, dass Unternehmen noch mehr tun müssen, um diejenigen, die sie gerne hätten, in ihr Unternehmen zu lotsen. Der Wettbewerb um die Besten wird in der Zeit nach Corona härter werden und wird durch den Wertewandel der Generation Y noch verstärkt.

Da ist es gut, wenn man selbst oder mit externer Hilfe alles ausschöpft, was den oder die Wechselwilligen motiviert und letzten Endes vom Unternehmen und der Position überzeugt. Dabei geht es vor allem um:

Sicherlich wird es wie auch schon bisher darauf ankommen, für welches Level je­mand gesucht wird. Auf Top Level mag es weniger im Detail auf die aufgeführten Pa­rameter ankommen. Da weiß man überwiegend, was einen erwartet und kann das Unternehmen eher bewerten. Eine professionelle Vorgehensweise und Wertschätzung verstärken aber auch hier eine positive Gesprächsbereitschaft bis hin zur Vertragsunterzeichnung.